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Eine Frau lacht über einen lustigen Werbspot

03/2020 –  Sophia Binder

Englische Werbeslogans in Deutschland: die lustigsten Irrtümer!

Keine andere Sprache ist bei Reklame-Profis derart beliebt wie Englisch. Der vermeintliche Erfolg durch Internationalität und Weltoffenheit, die man durch englischsprachige Werbeslogans erreichen will, bleibt in Deutschland allerdings oftmals aus.

Hier scheitert der Durchschnittsbürger an einer schier unüberwindbaren Sprachbarriere, die der Profi aus dem Werbebereich so wahrlich nicht einkalkuliert hat – viele potenzielle Kunden verstehen die Botschaft einfach nicht. Das sorgt für Unstimmigkeiten in der Werbelandschaft, aber durchaus auch für den einen oder anderen ungewollt witzigen Übersetzungsfehler.

 

ANGLIZISMEN IN DER WERBUNG

Anglizismen oder auch das sogenannte „Denglisch“ – also eine mehr oder weniger unglückliche Kombination aus Deutscher und Englischer Sprache – sind im Alltag keine Seltenheit mehr. Besonders die Werbung hat Gefallen an dieser Sprachschöpfung gefunden und nutzt sie immer öfter, um Produkte oder Unternehmen ins rechte Licht zu rücken.

International will man sich präsentieren, zeigen, dass Erfolge auch über die deutschen Grenzen hinaus angepeilt werden. Ein Werbeprinzip, das den Kunden selbst hingegen weniger gefällt.

Die meisten Verbraucher lehnen Werbung auf Englisch schlicht und ergreifen ab, empfinden sie als unangenehm oder haben Probleme, den eigentlichen Sinn und Hintergrund des Slogans zu erkennen. Eine Studie der Beratungsfirma Endmark zeigt hier auf, dass mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Verbraucher an der Übersetzung der Botschaft scheitern. Besonders große Probleme haben Frauen und Männer, deren Englischkenntnisse, die Grundlagen nicht übertreffen.

Dieses Problem stellte die Statistikerin Isabell Kick bereits vor rund zehn Jahren in ihrer Diplomarbeit fest. Englische Sprüche in der Werbung sollen bei deutschen Verbrauchern demnach auf wenig Gegenliebe stoßen, vorrangig aufgrund der Sprachbarriere.

Warum Werbekampagnen dennoch weiterhin an der Fremdsprache festhalten, ist auf die Reaktionen zurückzuführen. Denn, auch wenn die meisten Kunden den Slogan nicht verstehen, laut Statistikerin Kick sorgen sie für Aufmerksamkeit und deutlich stärkere Gefühlsreaktionen als Werbemittel in der Muttersprache. Frei nach dem Motto „auch negative PR, ist PR“.

 

DIESE WERBESLOGANS SORGEN FÜR VERWIRRUNG

Zu den bekanntesten Englisch-Kampagnen gehört wohl der Slogan der Parfümerie Douglas. „Come in and find out“ heißt es bei den Experten für Körperpflege und Düfte. Kunden verstehen die Botschaft wie folgt: Rein in den Laden und auch wieder den Ausgang finden. Ob das als wirklich gelungene Werbekampagne zu verstehen ist, bleibt fraglich.

Von einer „Bienen Inspektion“ war hingegen einst bei Siemens Mobile die Rede. Eigentlich wollte der Hersteller mit den Slogan „be inspired“ sicherlich nicht mit Biene Maja und ihren Freunden in Verbindung gebracht werden, sondern mit seinen Produkten aus technischer Sicht lediglich inspirieren.

Auch Loewe verfolgte mit „Stimulate your Senses“ sicherlich nicht den Aufruf, die heimische Sense im Garten zu stimulieren oder gar der Selbstbefriedigung zu frönen. So wurde der Spruch aber zum Teil gedeutet.

Probleme gab es auch für Mitsubishis „Drive alive“. Ein Spruch, der lediglich von 18 Prozent der Kunden mit einem lebendigen Fahrgefühl in Verbindung gebracht wurde. Die anderen hofften einfach nur, die Fahrt im Mitsubishi-Gefährt zu überleben.

Naheliegend hingegen dürften englische Werbesprüche beim amerikanischen Fast Food Unternehmen McDonalds sein. „Every time a good time“ war über lange Zeit das Aushängeschild des Burger-Experten in der deutschen Medienlandschaft. Wurde interessanterweise mittlerweile aber von einem freundlichen deutschsprachigen „Ich liebe es“ abgelöst.

Ähnlich verfuhr auch der TV Sender Sat 1, der sich jahrelang mit „Powered by emotions“ Gehör verschaffen wollte, mittlerweile aber auch zurück zur deutschen Sprachkultur gefunden hat. Der Sender störte sich wahrscheinlich daran, dass Zuschauer den Werbespruch fälschlicherweise mit „Kraft durch Freude“ übersetzen.

 

Ob diese Beispiele nun Vorreiter für eine neue muttersprachlich geprägte Werbelandschaft sind, bleibt erst einmal abzuwarten. Denn auch, wenn englische Werbesprüche nicht immer richtig verstanden werden, das Grundprinzip der Werbung erfüllen sie dennoch: Aufmerksamkeit erregen. Wie und auf welche Art bleibt für viele Medien-Experten, die weiter an englischen Sprachhürden werkeln, erst mal zweitrangig.

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