Übersetzungen: Pros und Cons von Angestellten, Freelancern und Agenturen
09/2021 – Claudia Ullrich
Sie möchten gerne Ihre Website übersetzen lassen? Oder brauchen Sie fremdsprachige Verträge? Vielleicht Bedienungshandbücher, Erklärvideos, Content-Marketing?
Dann stehen Sie bestimmt gerade vor der Frage:
Wer soll das für mich machen?
Wie in vielen Geschäftsbereichen gibt es auch bei dieser Dienstleistung mehrere Möglichkeiten. Wir erklären Ihnen hier, was die Vor- und Nachteile sind, wenn Sie Ihre Website von einem
- Freelancer,
- einer Agentur übersetzen,
- Ihr internationales Marketing-/Sales-Team übersetzen lassen oder sogar
- direkt einen Übersetzer anstellen.
Eine Zusammenfassung der Unterschiede zwischen Übersetzungsagentur vs. Freelancer finden Sie hier:
Wann brauchen Sie inhouse Übersetzer?
Die Frage, die einer Fixanstellung zugrunde liegt, ist die des Bedarfs. Fallen bei Ihnen täglich Übersetzungen an oder haben Sie immer wieder große Projekte, die in eine Zielsprache übersetzt werden müssen? Handelt es sich dabei wirklich um tagfüllende Aufgaben, die die entstehenden Lohnnebenkosten rechtfertigen? Und reicht dann auch wirklich eine Sprache?
Doch bedenken Sie bitte auch, dass Ihr Übersetzer mal krank ist und Urlaubsanspruch hat. In dieser Zeit greifen Sie ja erst wieder auf ein Übersetzungsbüro zurück. Welche Art von Texten Sie brauchen, ist ebenfalls ein Kriterium. Ein fremdsprachiger Werbetexter ist noch lange nicht juristisch versiert und umgekehrt.
Andere Mitarbeiter übersetzen lassen
Nun, natürlich können Sie auch andere Mitarbeiter die Übersetzungen erledigen lassen, die eigentlich keine Übersetzer sind. Zum Beispiel, wenn Sie ein internationales Sales-Team haben – alles Muttersprachler. So brauchen Sie weder eine Agentur, noch einen inhouse-Übersetzer bezahlen.
Aber sehen wir mal genauer hin, bzw. sehen Sie zwei Beispiele aus unserem Erfahrungsschatz an:
Umsatzverlust durch den Einsatz eines Sales-Angestellten
Stellen Sie sich vor, Sie stellen einen Verkäufer zur Übersetzung eines Teils Website ein und der braucht zwei Tage. Die Übersetzung auszulagern, hätte Ihnen EUR 320,- (im schlimmsten Fall) gekostet.
Der Verkäufer hätte in der Zeit jedoch Verkäufe um EUR 20.000,- machen können. Das heißt, sie fahren einen Verlust von EUR 19.680,- ein. Zahlt sich das aus? Ein klares NEIN.
(Diese Zahlen haben wir nicht einfach erfunden, sondern sie stammen von einem Kunden, der aus diesem Grund zu uns kam).
Probleme bei der Übersetzung durch fehlendes Fachwissen
Ein vielversprechendes Start-up steht vor den ersten Verkäufen nach Spanien. Da die Zeit fehlt, die Kassen ehestmöglich klingeln sollen und das ganze nicht viel kosten darf, soll gleich der spanische Kollege den Kaufvertrag aufsetzen. Dieser übersetzt den vorhandenen, auf Deutschland ausgerichteten Vertrag und übermittelt ihn an den potenziellen Neukunden.
Das Ergebnis: Der Interessent sprang in der letzten Minute noch ab, da der Vertrag stümperhaft wirkte: fehlendes Fachvokabular, falsche Angaben von landesüblichen Steuersätzen und Bedingungen, falscher Gerichtsstandort u.v.m.
Auch hier brachte die Übersetzung durch Mitarbeiter, die keine Übersetzer sind, Verluste und außerdem eine Schädigung des Images.
Wer in seinem Business einmalig oder immer wiederkehrend Übersetzungen in mehrere Zielsprachen braucht, setzt aus Kosten- und Qualitätsgründen lieber auf ein professionelles Übersetzungsbüro.
Übersetzungen von Freelancern oder Agenturen – die TOP 10 Unterscheidungskriterien
Da die Fixanstellung eines Übersetzers bzw. das Übersetzen durch andere Mitarbeiter nur in den wenigsten Fällen wirklich sinnvoll ist, stehen Sie vor der Entscheidung:
Übersetzungsbüro oder Freelancer?
Deshalb wollen wir die Vor- und Nachteile beider Dienstleistungsanbieter genau unter die Lupe nehmen. Wir fassen für Sie die Top-ten Entscheidungskriterien zusammen und zeigen Ihnen, was Sie jeweils berücksichtigen müssen.
Damit Sie auch genau verstehen, worauf Sie sich einlassen, erklären wir jeden der Punkte darunter noch ausführlich und veranschaulichen anhand von Beispielen:
1. Großaufträge
Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihre gesamte Website übersetzen lassen. Ein Großprojekt, das Ihre Marketingabteilung Kopf stehen lässt. Leistungsseiten, Blogbeiträge, Content-Marketing. Einfach sämtliche Inhalte. Dabei kommen Sie auf hundert Normseiten. Damit Sie sich eine konkretere Vorstellung machen können:
Eine Normseite liegt in etwa bei 250 Wörtern.
Und jetzt stellen wir gemeinsam folgende Rechnung auf:
Ein Freelancer schafft am Tag maximal zehn Normseiten. Auch er hat Arbeitszeiten von Montag bis Freitag, acht Stunden täglich. Er kann Ihnen also pro Woche maximal fünfzig Normseiten liefern. Auf die Übersetzung Ihrer Website müssen Sie also ganze zwei Wochen warten. Und das setzt noch dazu voraus, dass er keine anderen Projekte zu dieser Zeit hat.Die zu übersetzenden Texte auf unterschiedliche Freelancer aufzuteilen, ist nicht ratsam, da dann die Inhalte nicht mehr aus einem Guss sind. Sie werden sich in der Terminologie und Stilistik stark unterscheiden.
Eine Agentur kann im Gegensatz dazu sehr wohl mehrere Übersetzer gleichzeitig an Ihrem Projekt arbeiten lassen, weil eine serverbasierte Technologie dabei unterstützt, die Terminologie einheitlich zu halten. Dazu wird im Vorfeld ein (erweiterbares) Kundenglossar erstellt, das die verwendete Terminologie nicht nur listet, sondern den Übersetzern auch aktiv vorschlägt.
Aber wissen Sie, was dabei der ganz große Vorteil ist: Ihre Texte werden innerhalb der normalen Arbeitszeit gemacht, in der jeder den Fokus rein auf das Projekt legen kann. Keine übermüdeten Augen, keine Spätschichten, keine Schnellschüsse aus Zeitdruck.
Dein Blick in die Praxis:
Ihre neue Website steht und sie ist wunderbar geworden! Das ganze Unternehmen ist richtig stolz!
Doch Österreich ist nicht Ihr einziger Markt und auch die italienische Seite muss ehestmöglich online gehen. Was macht das sonst für ein Bild, wenn einer Ihrer Kernmärkte außen vor gelassen wird? Sie brauchen also SCHNELL die gesamte Website übersetzt.
Oh Schreck: Es sind ganz 200 Normseiten! Ein Übersetzer braucht dafür vier Wochen! Das heißt, die neue Seite geht in Italien erst einen Monat später live. Wenn jedoch zwei Übersetzer gleichzeitig daran arbeiten, sind es nur noch zwei Wochen.
Bei vier professionellen Übersetzern ist der italienische online Auftritt in einer Woche fertig. Und das ohne Mehrkosten! –
➡️ Und das kann nur ein professionelles Übersetzungsbüro mit der entsprechenden technischen Ausstattung und dem entsprechenden Pool an Übersetzern.
2. Preis
Dass Freelancer zwangsläufig auch günstiger arbeiten, ist von vornherein ein Irrglaube. Viele Freelancer verrechnen ähnliche Sätze wie Übersetzungsbüros, ohne jedoch denselben Leistungsumfang zu liefern. Kommen wir auch hier noch einmal auf das Beispiel des oben genannten Großauftrages zu sprechen.
Denken wir die Geschichte mal weiter und sagen, Sie brauchen die 100 Normseiten binnen einer Woche übersetzt. Der Freelancer kann Ihre Deadline nur dann halten, wenn er seine Wochenenden und Abende dafür aufwendet. Natürlich wird er dafür ordentlich Zuschläge verlangen. Durch die Möglichkeit, Großaufträge an mehrere Übersetzer aufzuteilen, fallen keinerlei sonstige Spesen bei einer Agentur an.
3. Lektorat bei Freelancern und Übersetzungsbüros
Ein Freelancer kann genauso gut, genau und professionell arbeiten wie die Übersetzer einer Agentur. Doch genaugenommen ist beim Übertrag einer Website oder eines Dokuments in eine andere Sprache ja erst die Hälfte der Aufgabe erledigt. Es bedarf immer noch eines Lektorates.
Im besten Fall wird der Text mehrfach korrigiert, um Fehler auszumerzen. Wenige Freelancer bieten auch direkt ein von einer zweiten Person durchgeführtes Lektorat an. Der Grund ist ganz einfach: Lektoren sind teuer. Der Freelancer müsste also einen Großteil seiner Spanne abtreten. Die Fehleranfälligkeit ist dadurch bei Freelance-Übersetzungen wesentlich höher als bei Agenturen, weil Fehler nun mal menschlich sind und vier oder gar sechs Augen immer mehr sehen als zwei. Haben Sie schon vom 6-Augen-Prinzip mit Simultanlektur gehört? Mehr dazu im ALLESPRACHEN Blog.
4. Spezialisierungen von Freelancern auf Übersetzungsfachgebiete
Einen weiteren großen Vorteil hat das Übersetzungsbüro gegenüber den Freelancern in puncto Qualität, nämlich die Möglichkeit, die Übersetzungen gemäß der Branche zuzuteilen. Während ein Freelancer vielleicht zwei, drei Branchen abdecken kann, in denen er versiert genug ist, dass ihm der Fachjargon keinerlei Mühe bereitet, wählt das Übersetzungsbüro aus einer Vielzahl von Muttersprachlern.
Da findet sich in jedem Fall genau der Übersetzer, der auf Ihre Branche spezialisiert ist. Professionelle Übersetzungsbüros greifen auf tausend Übersetzer auf der ganzen Welt zu, die neben dem Sprachstudium auch Ausbildungen in anderen Bereichen wie Technik, Medizin, Wirtschaft genossen haben.
Das gibt Ihnen die Sicherheit, dass die Inhalte auch so in der Zielsprache ankommen, wie sie innerhalb der Branche formuliert werden.
Ein Blick in die Praxis:
Sie möchten gerne italienische Möbel kaufen, weil ja Italiener einen guten Geschmack haben, was Mode und auch Möbel betrifft. Sie kennen da diesen einen exklusiven italienischen Möbelhersteller. Der hat traumhaft schöne Möbel, die Ihnen nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sie möchten sich weiter informieren oder sogar online bestellen und gehen auf die Website des Herstellers dieser exklusiven Möbel. Und siehe da, den Text gibt es auch auf Deutsch.
Doch die erste Freude ist blitzartig zerschlagen, sobald sie dort die schlecht formulierten, deutschen Texte finden mit Rechtschreib– und Grammatikfehlern. Der Stil ist holprig und in keinster Weise im wichtigen „geistigen Einklang der Sprache“ verfasst. Und plötzlich geht es nicht mehr nur um die mindere Qualität des Textes.
Sie fangen an, generell an den Fähigkeiten des Produzenten zu zweifeln. Wie soll ein Unternehmen exklusive Möbel produzieren, wenn es nicht mal imstande ist, Ihnen verständliche, deutsche Texte anzubieten?
Sie werden sich wahrscheinlich gut überlegen, ob Sie von diesem Hersteller Möbel kaufen, wenn er Sie nicht einmal mit der Webseite abholt…. Sie haben automatisch kein gutes Gefühl mehr bei den Möbeln, da der Text sie nicht anspricht und schließen die Seite – wahrscheinlich für immer.
Erkennen Sie jetzt die Wichtigkeit von guten fremdsprachigen Texte, im Einklang mit der Kultur und den länderspezifischen Gegebenheiten?
➡️ Diese Brücke schafft nur ein guter Fachübersetzer und Muttersprachler.
Lassen Sie all Ihre Texte immer und ausschließlich von einem muttersprachlichen Übersetzer in die Zielsprache transformieren!
5. Viele Zielsprachen
Okay, hier sagen wir wirklich klar und deutlich: Tun Sie sich das NICHT mit Freelancern an! Bleiben wir wieder beim Beispiel Website:
Wenn Sie diese in viele unterschiedliche Sprachen übersetzen lassen, wenden Sie sich direkt an ein Übersetzungsbüro. Warum? Hier geht es vor allem um die Landeskunde. Eine Übersetzung ist viel mehr als der reine Übertrag von Wörtern in eine andere Sprache. Die Texte müssen auch an die Kultur des Landes angepasst werden.
Mehr zum Thema Kulturalisierung finden Sie in unserem Blog: In 10 Schritten zur perfekten Übersetzung Ihrer Website.
Sie fragen sich, warum nur ein native speaker Ihre Texte übersetzen darf?
Dann stellen Sie sich mal eine Kommode vor. Sagen wir, mit fünf bunten Laden.
Eine Lade ist rot, eine grün, eine weiß, eine Lade ist gelb und die letzte Lade ist orange. Direkt daneben positionieren Sie in Gedanken jetzt mal eine Kommode mit 50 Laden.
Hier finden sich die Farben Hellrot, Mittelrot, Bordeauxrot, Kirschrot, Dunkelrot, Hellgrün, Apfelgrün, Blattgrün, Dunkelgrün. Fünfzig Farben, aber alle unterschiedlich, wenn auch nur in Nuancen.
Die fünf Laden schreiben wir einem Sprachkundigen zu und die 50 einem Muttersprachler – welcher sollte Ihrer Meinung nach Ihre Texte übersetzen?
Natürlich der Muttersprachler, der ja den Unterschied jeder noch so kleine Nuance der Sprache kennt und so Texte produziert, mit der sich Ihre Zielgruppe zu 100% identifiziert.
6. Technologische Hilfsmittel von Übersetzungsbüros
Sie haben ja hier schon einige dieser Hilfsmittel kennengelernt. Die Servertechnologie zum Beispiel, die es möglich macht, dass mehrere Übersetzer gleichzeitig an Ihren Texten arbeiten und dennoch Texte „aus einem Guss“ ermöglicht.
Dann gibt es die sogenannten CAT-Tools* und TMS**. Bereits diese beiden Basisprogramme machen einen großen Unterschied in der Übersetzungsqualität zwischen Agentur und Freelancer aus. Doch das ist bei weitem nicht alles, was eine Agentur an Technik zur Verfügung hat, um Ihnen das Leben zu erleichtern.
Gerade im Bereich Online-Marketing darf man auch in der Zielsprache die Suchmaschinenoptimierung nicht aus den Augen lassen, die ebenfalls eine eigene Software voraussetzt. Wir kommen weiter unten noch im Detail darauf zu sprechen. Und wenn wir schon bei der Website-Übersetzung sind: Selbst der Import und Export der Daten kann einen enormen Zeitvorteil liefern und Fehlerquellen minimieren.
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*CAT-Tool: (vom Englischen: computer-aided translation oder auch computer-assisted translation, deutsch: computerunterstützte Übersetzung) ist eine Software, die Übersetzern bei der Anfertigung von Übersetzungen unterstützt. Das Programm dient zur zentralen Bearbeitung von Texten und Übersetzungen. Alles, was mit einem Übersetzungsauftrag zu tun hat, kann in einem CAT-Tool koordiniert und organisiert werden (Stichworte: Projektmanagement und Workflow).Sein Kern ist das Translation Memory (oder auch Translation Memory System, abgekürzt: TM oder TMS).
**TM: (oder auch Translation Memory System, abgekürzt: TM oder TMS) ist eine Datenbank, in der zuvor übersetzte Sätze, Absätze oder Textsegmente gespeichert werden.Das bedeutet, dass Sätze, Absätze oder Textsegmente, die schon einmal übersetzt wurden, nie wieder neu übersetzt werden müssen. Translation Memorys unterstützen den Übersetzungsprozess, indem sie die Qualität, Geschwindigkeit, Konsistenz und Effizienz bei jedem Übersetzungsauftrag erheblich verbessern.
7. Online-Marketing, was kann die Agentur, was kann der Freelancer
Sie müssen nicht von vornherein ausschließen, dass Freelance-Übersetzer über die notwendigen Kenntnisse im Online-Marketing verfügen. Worauf wir hier hinweisen, ist die Berücksichtigung dieses Gesichtspunktes.
Wenn Sie eine Website übersetzen lassen, dann wohl deswegen, weil Sie in dem entsprechenden Markt Fuß fassen oder richtig durchstarten wollen. Sicher haben Sie bei der Programmierung Ihrer Website genügend Zeit und Energie in die Suchmaschinenoptimierung gesteckt. Wenn Sie jetzt aber die wichtigen SEO-Maßnahmen bei der fremdsprachigen Seite nicht berücksichtigen, macht das in Wirklichkeit die ganzen Bemühungen zunichte. Deswegen bedenken Sie bitte folgende Hinweise:
Keywordrecherche
Der Übersetzer muss eine Keywordrecherche anbieten. Sie werden sich selbst etwas schwer tun, wenn Sie die Sprache nicht kennen. Am besten beginnt die Dienstleistung also überhaupt mit einer Konkurrenzanalyse, in der die wichtigen Keywords im Ranking ermittelt werden. Dafür stehen unterschiedliche Tools zur Verfügung. Eine professionell aufgestellte Agentur hat zumindest ein solches Tool in Verwendung. Für größere Unternehmen und ganzheitliche Marketingkonzepte nutzen Übersetzungsbüros eine komplette Suite.
Content-Marketing:
Ihr Team gibt sich alle Mühe, Content in die Welt zu schicken, um das Unternehmen voranzutreiben. Darauf können Sie auch auf der fremdsprachigen Seite nicht verzichten. Aber
Achtung: Nicht jedes Video und jeder Beitrag ist für andere Länder geeignet. Religiöse und kulturelle Besonderheiten müssen in Betracht gezogen werden. Die Kulturalisierung von Inhalten ist ein wichtiger Bestandteil der Übersetzung. Erinnern Sie sich: Nur native speaker können eine perfekte Transformation der Inhalte in eine andere Sprache gewährleisten.
Corporate Identity:
Achten Sie darauf, dass der Übersetzer auch ein Verständnis für das Thema CI generell und für Ihre eigene Corporate Identity im Speziellen mitbringt.
Google mag keine Machine Translations! Der Algorithmus hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und Keywords sind schon lange nicht mehr die einzigen Kings bei der Suchmaschinenoptimierung! Der gelieferte Mehrwert (sprich informativer Text) für den User ist wesentlich wichtiger, und den ermittelt Google über die Verweildauer! Wie lange bleibt wohl jemand auf Ihrer Seite, wenn der Text nicht gut zu lesen ist?
8. Versicherung bei Übersetzungsbüros und Freelancern
Wer haftet eigentlich wirklich bei Schäden durch Übersetzungsfehler? Das ist eine wirklich gute Frage. Stellen Sie sich vor, Sie erleiden einen Schaden durch eine fehlerhafte Übersetzung. Vielleicht geht es nur um finanzielle Beträge, vielleicht aber auch um noch Gewichtigeres, wenn man an den medizinischen Bereich denkt. So wie die deutsche Seite fehlerfrei sein muss, müssen es auch die fremdsprachigen sein.
Aber, wenn jetzt doch was passiert? Irren ist ja bekanntlich menschlich. Und gerade, wenn von Freelancern aufs Lektorat verzichtet wird, steigt die Fehleranfälligkeit. Also, wer haftet für Schäden, die durch die Übersetzung entstehen? Ein zertifiziertes Übersetzungsbüro hat auf jeden Fall eine Haftpflichtversicherung, die bei Schadensfällen einspringt. Solche Versicherungen sind schwer zu finden und vor allem teuer. Sie finden also mit Sicherheit keinen Freelancer, der diese Absicherung bieten kann.
Ein Blick in die Praxis:
Da möchte man meinen, die Kosmetik-Industrie ist eine einfache Branche mit viel Beauty- und Lifestyle-Bezug. Bis eines Tages ein Übersetzer bei der Inhaltsliste ein falsches Wort wählt. Für 99 % der Kunden spielt das auch wirklich gar keine Rolle.
Nur ein Einziger ist allergisch auf genau den falsch übersetzten Inhaltsstoff und erleidet einen allergischen Schock. Vielleicht sogar noch in den USA – dem Land der Klagen.
Wer wird das bezahlen?
9. Importieren der Texte, wer macht’s?
Kurze Erklärung: CMS bedeutet Content-Management-System, es ist sowas wie das Rückgrat der Website. Durch das CMS können Inhalte auf die Website eingespeist werden. Das heißt natürlich, dass auch die Übersetzungen ins CMS eingebracht werden müssen. Jetzt kann man da natürlich einen auf Copy-Paste machen.
Die nötigen PlugIns für die Mehrsprachigkeit recherchieren und installieren Sie einfach selbst. Oder vielleicht auch Ihre Webagentur. Jetzt verraten wir Ihnen eine Besonderheit, die professionelle Agenturen auszeichnet: Seit geraumer Zeit ist eine Software verfügbar, mit der man den Text aus der Website exportieren kann. Dieser wird dann durch versierte Humanübersetzer professionell in die gewünschte Fremdsprache transformiert und im Anschluss wieder in die Website importiert. Das reduziert nicht nur die Fehleranfälligkeit, sondern auch den zeitlichen Aufwand, denn Sie selbst mit dem Einpflegen der Übersetzung hätten. Wie klingt das? Allerdings steht dahinter, wie oben erwähnt, eine recht kostspielige Software, die ein Freelancer nicht anbieten kann.
10. Die absolute Nummer Sicher: Zertifizierte Übersetzungsbüros
Für viele Unternehmen sind Zertifizierungen ein Thema. Sei es, weil Sie sich auf die Standards der Normen verlassen oder weil Sie durch die eigenen Zertifizierungen gezwungen sind, auf normkonforme Dienstleistungen zurückzugreifen. Industriebetriebe zum Beispiel. Wer eine normkonforme Übersetzung braucht, der weiß das in der Regel ja selbst. Für alle anderen: Die Qualitätskette bei zertifizierten Unternehmen darf nicht unterbrochen werden.
Und garantieren kann man dies nur, wenn man Dienstleiter beauftragt, die ebenfalls zertifiziert sind. Natürlich hat auch nicht jede Agentur die entsprechenden Zertifikate. Bei Freelancern jedoch wird die normkonforme Übersetzung schon alleine aus dem Grund schwierig, weil der Standard nach ISO 17100 und ISO 18587 das Vier-Augen-Prinzip voraussetzt.
Und da Freelancer nun mal meist eine one-man/woman-Show sind, kann das mit dem Vier-Augen-Prinzip gar nicht funktionieren. Natürlich kann er einen Kollegen um ein Korrektorat bitten, wird er aber nicht tun, denn das reduziert wieder die eigene Spanne. Daher passiert es nicht. Und kein Unternehmen wird die eigenen Zertifizierungen gefährden wollen, indem es auf normkonforme Übersetzungen verzichtet.
Freelance-Übersetzer oder Agentur
Sehen Sie nach unseren TOP 10 Unterscheidungen zwischen Übersetzungsbüros und Freelancern die Vorteile einer Zusammenarbeit mit einer professionellen Agentur? Eine Agentur kann Ihnen in kurzer Zeit eine große Menge an Übersetzungen liefern, die Ihre fremdsprachigen Kunden begeistern werden. Der Grund dafür ist, dass der perfekte Übersetzer für Ihr Projekt gesucht wird. Er ist nämlich ein Muttersprachler und versiert in Ihrer Branche.
Sie können absolut sicher sein, dass die Texte fehlerfrei sind, denn darum kümmert sich das Lektorat. Überraschungen gibt es nur beim Preis, weil eine Agentur keine Zuschläge für Wochenenden und Sonderarbeitszeiten verrechnet. Die fallen ja gar nicht erst an. Das klingt doch schon zu schön, um wahr zu sein, oder? Aber es geht noch besser:
Denn stellen Sie sich dazu noch vor, dass Sie sich weder um die Suchmaschinenoptimierung noch um den Import der Übersetzungen ins CMS kümmern müssen! Nicht, dass da noch was schiefgehen kann – wenn aber doch, haftet die Versicherung. Einen Gedanken sollten Sie aber über all diese Vorteile hinaus noch mitnehmen:
Sie als Auftraggeber sind dem Dienstleister ja ganz schön ausgeliefert. Sie selbst sprechen die Zielsprache vielleicht gar nicht oder haben zumindest keine ausreichenden Kenntnisse, um die Qualität zu beurteilen. Gleichzeitig hängt aber ganz schön viel von den Übersetzungen ab, immerhin soll die fremdsprachige Seite ja mehr oder neue Umsätze generieren und nicht womöglich noch den Markteintritt erschweren. Und wenn Sie sich jetzt auf einen Freelance-Übersetzer verlassen, und der liefert nicht die gewünschte Qualität, was kostet es Sie dann wohl, diesen Fehlgriff wieder wettzumachen?
Gut gewappnet für die Übersetzungen
Sie haben nun ein fundiertes Wissen für eine zufriedenstellende Entscheidung, wer Ihre Texte übersetzen soll.
Stellen Sie sich selbst folgende Fragen und die Antworten werden glasklar sein:
➡️ Habe ich genügend Auslastung für einen inhouse Texter? Sonst lohnt er sich aufgrund der hohen Lohn- und Lohnnebenkosten nicht.
➡️ Was will ich im fremdsprachigen Land erreichen?
➡️ Wie professionell möchte ich mich darstellen?
Und zu guter Letzt überlegen Sie sich auch:
➡️ Was bekomme ich bei einem professionellen Übersetzungsbüro, was mir ein Freelancer alles nicht bieten kann.
Ein Blick in die Praxis:
An wen wenden Sie sich, wenn Sie starke Schmerzen haben?
Wahrscheinlich an einen Arzt, oder? Und bestimmt nicht an den Erstbesten. Denn immerhin müssen Sie ihm blind vertrauen. Sie verfügen selbst nicht über die medizinischen Kenntnisse, um den Schmerz zu heilen und können weder die Diagnose noch die verschriebenen Medikamente oder Therapien selbst bewerten.
Tatsächlich ist die Ausgangssituation bei Übersetzungen nicht so viel anders. Sie können dem Übersetzungsbüro mitteilen, welche Texte Sie in welcher Sprache brauchen. Ab da begeben Sie sich vollends in die Hände des Dienstleisters. Suchen Sie deswegen einen Übersetzungsanbieter an, dem Sie vertrauen können. Vielleicht können Sie selbst die Qualität der Übersetzungen nicht überprüfen, doch eine professionelle Agentur wird Ihnen den Schmerz der Unsicherheit gänzlich nehmen.