08/2019, Ljubica Negovec
DIE ULTIMATIVE CHECKLISTE FÜR MEHRSPRACHIGE UND MULTIREGIONALE SEO
Wer seine Website übersetzen möchte, sollte also mehr beachten, als nur eine gute Übersetzungsagentur zu wählen und die maschinellen Übersetzer außen vor zu lassen. Die folgende Anleitung soll als Checkliste für Anfänger und Fortgeschrittene dienen.
WAS IST MEHRSPRACHIGE UND MULTIREGIONALE SEO?
Zunächst eine kurze Einführung in das Thema. Mehrsprachige SEO beschreibt einen suchmaschinenoptimierten Content auf der Website in mehreren Sprachen. Multiregionale SEO hingegen konzentriert sich auf die Erstellung von optimiertem Content, der auf spezielle geografische Regionen ausgelegt ist. Diese zwei Strategien zielen zwar auf verschiedene Dinge ab, aber dennoch überlappen sie sich sehr oft.
WELCHE SPRACHEN UND WELCHE REGIONEN?
Der erste Schritt für die multiregionale und multiregionale SEO-Optimierung wird die Überlegung sein, welche Regionen überhaupt anvisiert werden sollen, und welche Sprachen in diesen gesprochen werden. Dieser Schritt ist absolut notwendig und lässt sich nicht überspringen, da er die Basis des gesamten Projekts bildet und Orientierung gibt.
DOMAIN UND URL-STRUKTUR
Wenn es dann zu den Übersetzungen für die spezifischen Länder und Regionen kommt, ist es an der Zeit, sich für eine Domain- und URL-Struktur zu entscheiden. Es macht definitiv Sinn, eine URL-Struktur zu benutzen, anhand derer sich ablesen lässt, auf welches Land die Website abzielt. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten mit ihren unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.
CCTLDS
ccTLDs stehen für „Country Code Top Level Domains“, also etwas wie beispiel.de oder beispiel.es. Vorteile:
- Klares Geotargeting
- Server Location ist irrelevant
- Leichte Trennung von Seiten
- Gesetzliche Bestimmungen (manchmal)
Nachteile:
- Es ist teuer
- Potenzielle Domain-Verfügbarkeitsprobleme
- Mehr Infrastruktur, was die Sache komplizierter macht
SUBDOMAINS MIT GTLDS
gTLDs stehen für „Generic Top Level Domains“, also allgemeingültige Domainendungen, die nicht auf ein spezielles Land verweisen. Darunter sind zum Beispiel .com- oder .net-Domains. Subdomains mit gTLDs sehen so aus: de.webseite.com oder es.webseite.com. Vorteile:
- Einfache Implementierung
- Google Search Console Internationale Ausrichtung
- Erlaubt verschiedene Server-Standorte
- Einfache Trennung von Seiten
Nachteile:
- User erkennen nicht auf den ersten Blick, ob „de“ für die Sprache oder das Land steht
UNTERVERZEICHNISSE MIT GTLDS
Hier wird ebenfalls wieder mit Generic Top Level Domains gearbeitet, allerdings werden hier keine Subdomains, sondern nur einzelne Unterverzeichnisse erstellt. Dies sieht dann in etwa so aus: webseite.com/de/, oder webseite.com/es/.
Vorteile:
- Einfache Implementierung
- Google Search Console Internationale Ausrichtung
- Wenig Aufwand, da gleicher Host
Nachteile:
- Nur ein Server Standort
- Trennung von Seiten ist schwieriger, beziehungsweise unklar
Dies sind die beliebtesten Methoden des Geotargetings in der URL oder Domain. Welche Methode davon die beste ist, hängt immer von den Zielen und der Zielgruppe der Webseite ab. Country Code Top-Level-Domains können eine gute Option sein, da Google sie für das jeweilige Land als relevant erachtet. Aber auch Subdomains und Unterverzeichnisse haben ihre Vorteile.
ARGUMENTE FÜR SUBDOMAINS ODER -VERZEICHNISSE
Aus der SEO-Perspektive kann es durchaus Sinn ergeben, auf Subdomains oder -verzeichnisse zurückzugreifen, denn es kann schnell sehr aufwändig werden, wenn man mehrere ccTLDs benutzt und selbst verwalten muss. Wenn also die Zeit und auch die finanziellen Ressourcen limitiert sind, sind Subdomains und Unterverzeichnisse die bessere Lösung. Unterverzeichnisse sind oft eine gute Wahl, da sie eine saubere Struktur ermöglichen und sich einfach in eine bestehende Webseite einfügen lassen. Das ist zwar bei Subdomains auch der Fall, diese sind allerdings in Googles Augen eigenständige Entitäten, sodass die Domain-Autorität sich nicht verteilt.
INTERNATIONALE AUSRICHTUNG IN DER GOOGLE SEARCH CONSOLE
Generell sind ccTLDs ein starkes Signal für User und Suchmaschinen, dass die Webseite für ein bestimmtes Land gedacht ist. Wer also wirklich auf eine bestimmte Region abzielt, kann mit ccTLDs nichts falsch machen. Nötig ist dies allerdings nicht. Die Google Search Console erlaubt das manuelle Geotargeting von generischen TLDs wie .com und .net. Dies funktioniert mit über „Internationale Ausrichtung. Dies geht ganz einfach:
- In der Google Search Console auf die gewünschte Webseite klicken
- Unter „Suchanfragen“ auf „Internationale Ausrichtung“ klicken
- In den Tab „Land“ wechseln
- Bei „Ausrichtung auf Nutzer in:“ das Häkchen setzen und das gewünschte Land setzen
Wer nicht will, dass die Seite mit einem bestimmten Land oder einer Region assoziiert wird, wählt „Nicht gelistet“.
SPIELT DER SERVER-STANDORT EINE ROLLE?
Viele Menschen denken, dass der Standort des Servers ein entscheidender Faktor für mehrsprachige oder multiregionale SEO ist. Google selbst sagt, dass der Server-Standort idealerweise in der Nähe der User liegt. Allerdings verwenden viele Webseiten Content Delivery Networks (CDNs) oder werden in einem Land mit besserer Server-Infrastruktur gehostet, weshalb der Server-Standort allein kein ausschlaggebender Rankingfaktor mehr ist.
REGIONALE LANDINGPAGES MIT DEM HREFLANG-ATTRIBUT TAGGEN
Das hreflang-Tag reduziert die Gefahr, dass die „falsche“ Version einer Seite in den Google Suchergebnissen auftaucht, aber auch, dass Google verschiedene Länderversionen derselben Landingpages als Duplicate Content zählt. Mit der vollständigen Einbindung des hreflang-Tags kann gewährleistet werden, dass die Suchergebnisse in der passenden Sprache und für das passende Land für den jeweiligen User angeboten werden.
Bei Ländern mit nur einer Sprachversion reicht es aus, nur die Sprache auszuzeichnen, also
.
Anders sieht der Sachverhalt bei mehrsprachigen Ländern, wie zum Beispiel der Schweiz aus. Hier sollte neben der Sprachversion auch stets das Land oder die Region mit ausgezeichnet werden.
Dies sieht so aus:
oder
Zusätzlich sollte in der Google Search Console die „Internationale Ausrichtung“ in Betracht gezogen werden. Damit signalisiert man Google, in welchem Land welche Webseite gefunden werden soll. Mehr zum Thema hreflang:
- https://www.121watt.de/seo/hreflang/
- https://moz.com/blog/hreflang-behaviour-insights
- https://support.google.com/webmasters/answer/6059209
DUPLICATE CONTENT VERMEIDEN
Duplicate Content ist in puncto SEO immer noch ein relativ großes Thema. Wer sich ein bisschen mit der Materie befasst, findet schnell heraus, dass Google Duplicate Content nicht abstraft, sondern eher entwertet. Wer also Content einer anderen Webseite als seinen eigenen ausgibt, provoziert Google dazu, einen „Gewinner“ herauszupicken und nur diesen zu ranken. Bei mehrsprachigen und multiregionalen Webseiten kann dies ein Problem werden, da man öfter verschiedene Versionen desselben Contents für verschiedene Regionen und Sprachen hat. Die gute Nachricht ist, dass man auch diesem Problem mit dem hreflang-Tag entgegenwirken kann. Wenn dies korrekt ausgeführt wird, sollte Duplicate Content kein Problem mehr sein.
ONPAGE-ELEMENTE AUCH PASSEND ZUR SPRACHE UMSETZEN
Bei der Übersetzung von Webseiten werden oftmals die SEO-Feinheiten vernachlässigt, also die Title Tags, die Meta Beschreibungen, Bilder und interne und externe Verlinkungen. Allerdings sollten auch diese in der Übersetzung Berücksichtigung finden. Vor allem die Keywords selbst sollten nicht einfach Eins-zu-Eins übersetzt werden. Besser ist es, herauszufinden, welche Keywords in den angezielten Ländern überhaupt relevant sind und gegoogelt werden.
FAZIT:
Mehrsprachige und multiregionale SEO verändern sich ständig. Im Internet gibt es keinen Stillstand und so werden sich auch in Zukunft die SEO-Praktiken verändern. Die beste Strategie ist es, am Ball zu bleiben, um immer mit Google mithalten zu können.
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